Als ehemaliges Theaterkind liebe ich Rollenspiele! Meine Schulzeit habe ich oft mehr im Theaterraum verbracht als im Unterricht, zumindest wenn es in die Wochen vor der Premiere ging. Gefolgt von Regieassistenzen und eigenen Projekten, verlor ich den Draht nach Beginn meines Studiums, da es damals in Berlin nur kostenpflichtige Theatergruppen gab. Umso schöner, dass ich als Escort meine Leidenschaft für’s Theater im Rollenspiel ausleben kann!

 

Eine etwas andere Bewerbung

Der Gentleman kontaktiert mich über KaufMich. Eine präzise Anfrage, mit Ort, zeitlichen Rahmen und Details. Sein Wunsch: Ich bewerbe mich als Privassistenz eines Geschäftsmanns, also bei ihm, und das Gespräch eskaliert… Bis hin zu Natursekt und Rimming. Ui, sehr gerne! 

Die Uhrzeit haben wir schnell geklärt. Wunschoutfit auch. Da ich kein Business-Kostüm habe, tun es Sommerkleid und Strümpfe. Als ich dann – mit viel Wasser intus – frühzeitig an der Adresse bin, lese ich mir nochmal den Chat durch. 

Oh, mist. 

Ich stelle fest, dass ich den Farbwunsch der Strümpfe überlesen hatte. Ich besitze nur schwarze, graue und rote Nylons, keine hellen… Okay, werde ich im Rollenspiel erklären. 

Ich klingle und darf in den obersten Stock. Am Ende des Gangs erblicke ich einen attraktiven Herrn mittleren Alters in hochwertigem, grauem Anzug und Designer-Brille. Er bittet mich rein und ist gleich in der Rolle. 

“Spiel ab Tür” nennt sich so etwas, und eigentlich biete ich es nicht beim ersten Date. Heute ergibt es sich einfach. Die Kommunikation war so reibungslos, die Anzahlung kurzfristig umgesetzt und seine Ausstrahlung sehr vertrauenserweckend. Ich spüre, ich kann mich fallen lassen. 

“Frau Stark, schön, dass Sie Zeit hatten. Und danke, dass Sie auch privat zu mir kommen. Im Büro war es heute nicht möglich.”

Er führt mich ins Wohn- und Schlafzimmer. Ein karges Studio-Apartment. Wie er erklärt, nur eine Zweitwohnung.

“Darf ich Ihnen was zu trinken anbieten?”

Als er kurz die – zuckerfreie, entkoffeinierte – Cola holt, zähle ich das Geld auf dem Tisch und stecke es in meine Handtasche. 

 

Rollenspiel ab Tür

Wir sind beide voll in unseren Rollen: Ich die junge Dame, die gern reist und ihr Organisationstalent als Privatassistenz einbringen möchte. Er der CEO eines internationalen Unternehmens, der viel im Privatflugzeug unterwegs ist und ganz klare Ansprüche hat. 

“Drei Dinge sind mir wichtig”, beginnt er. “Erstens, absolute Diskretion. Was im Job passiert, wird keiner erfahren. Keine besten Freundinnen, auch nicht Ihr Mann. Ich habe Ihren Unterlagen entnommen, dass Sie verheiratet sind.”

Absolut kein Problem, versichere ich. Mein Mann mache etwas mit Militär, da sind wir Verschwiegenheit gewohnt. 

“Soll ich dann auch eine NDA, also ein Non-Disclosure Agreement, unterzeichnen?” frage ich und merke mit einem Hauch von Stolz, dass ihn die Formulierung überrascht. Als Freelancer durfte ich bereits die ein oder andere NDA unterzeichnen und weiß, dass es Standard ist. 

Seine zweite Regel ist: Gehorsam. Egal, was er fragt, ich solle es ausführen. 

Er beginnt gleich, es zu testen. 

“Wann hatten Sie mir Ihrem Mann das letzte Mal Sex?”

“Äh… die Frage hätte ich nicht unbedingt erwartet…” Ich tue verlegen, gebe dann aber zu: “Letztes Wochenende. Also, kommt drauf an. Wie definieren Sie Sex?”

Wir driften etwas ab und debattieren. Dann er: “Sie sind sehr offen, was dieses Thema angeht. Das ist gut.”

Er erklärt, dass er immer eine Privatassistenz und eine Auszubildende dabei hat. Was würde ich tun, wenn er mich ins Büro bittet, weil er mich was fragen möchte, und dann im Büro ankomme und sehe, wie er die Auszubildende fickt. Ich solle mich setzen. Was würde ich tun?

“Also… Ich würde mich setzen und wäre sehr neugierig, was Sie mich fragen wollten. Und hoffe, dass mein Gesichtsausdruck meine Überraschung nicht zeigt.” 

Er nickt und legt sein Tablet weg, auf dem ich eine Notiz erspähen kann. Es eskaliert ganz wunderbar natürlich. 

 

Die willige Assistenz

Ich soll aufstehen und mich drehen. Er lobt mein Erscheinungsbild, sagt aber auch, dass ich als Assistenz dann vor allem Kostüme und hohe Absätze tragen müsse. 

“Solange es keine Pfennigabsätze sind”, scherze ich. “Aber auch das kann ich lernen. Wie Anne Hathaway in einem meiner Lieblingsfilme sagt: I’m smart and I learn fast.”

“Ja, das müssten Sie dann üben…”

Er bittet mich, auf und ab zu gehen, um zu sehen, wie ich mich bewege. 

Dann soll ich meine Hände heben und an die Tür lehnen. Meine Aufgabe: So lange dort halten, bis er mir sagt, dass ich sie senken kann.

Ich gehorche. Er tritt an mich von hinten heran… und berührt mich. Greift meine Brüste, drückt sich an mich. Ich spüre seine Erektion… nice. 

Die Aufgaben starten und enden abrupt. Mich macht das klare Spiel sehr an, muss ich gestehen. Auch das Küssen, das er sehr liebt. 

Ich soll ihn ausziehen und blamiere mich ein bisschen, da ich die Manschettenknöpfe vergesse. Aber ich lege das Sakko und das Hemd sorgfältig über separate Stühle. Zeige Wertschätzung und kommentiere, “Mit der richtigen Übung wird das dann auch besser gehen.”

Vom Stehen aufs Bett, von Oral zu Rimming. Er drückt mich in die Matratze als er mich leckt, und weist mich an, ihm auf den Balkon zu folgen. “Sie werden mir nun in den Mund pissen.”

 

Lieber Sekt als Wein

“Ich hätte sie ehrlich gesagt eher als Weinliebhaber als Sektliebhaber eingeschätzt”, kommentiere ich, als wir danach wieder rein gehen. Er greift ein Handtuch, das bereit liegt und mir zeigt: Er hat das ganz klar durchgeplant. 

Das macht das unglaublich an. Auch seine Art und das Rollenspiel an sich. Es ist so klischeehaft, und dadurch einfach ehrlich. Ich spüre, dass ich in guten, verantwortungsbewussten Händen bin. Und dann ist der (penetrative) Sex, als er passiert, auch noch verdammt gut. 

In solchen Momenten denke ich mir: “Jay, Du hast den besten Job der Welt.”

Als wir dann verschwitzt und außer Atem auf dem Bett liegen, kann ich von seinem seeligen Grinsen nicht wegsehen. 

“So…” sagt er. “Rollenspiel beendet.”

Ich lache. “Ich wäre auch als ‘Frau Stark’ noch gegangen.”

Stattdessen gehen wir gemeinsam duschen, da wir beide durchaus ins Schwitzen gekommen sind. Wir plaudern über Reisepläne und er denkt bereits ganz offen ein nächstes Treffen an. 

Darauf freue ich mich schon sehr. Ihm traue ich sogar zu, dass die Story mit dem Privatflugzeug kein Aspekt des Rollenspiels war. Ich verlasse seine Wohnung beflügelt, befriedigt und mit herrlichem Kopfkino. 

 

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