Wenn mir ein Gast sagt, er mag anal bei sich, dann kann das vieles heißen. Manche spezifizieren noch und gehen ins Detail, offenbaren vielleicht sogar schon ihre Wünsche oder Fantasien. Strap-on ist eine tolle Sache!

Bei diesem Herrn erfahre ich nur die Grundinfo. Es ist eines der ersten Treffen in meiner neuen Spielwohnung in Hanau, die noch sehr spartanisch eingerichtet ist. Somit krame ich alle möglichen Plugs und Toys sowie meinen geliebten Strap-on-Me Gürtel aus dem Nebenraum hervor, der bald eine bizarre Spielwiese wird, aktuell aber noch als Abstellraum genutzt wird.

Dem Alltag entfliehen

Als der Gast dann ankommt, ist er sichtlich nervös. Das schrieb er aber schon zuvor in unserer Kommunikation. Der eigentliche Plan war ja auch, dass wir uns am Tag darauf erst sehen. Das war auch angezahlt. Dann verschoben sich Termine und er fragte für den Vortag an. 

Ein “scheiß Tag”, wie er selbst meint, als er aus der Dusche kommt, bereits nackt. Auf ihn wartet noch eine ewige Autofahrt und am nächsten Tag mehr Chaos. “Ich würde mich jetzt einfach gerne verwöhnen lassen.” 

Ui, sehr gerne! Genießen können ist keine leichte Sache, wenn eins das nicht gelernt hat. Er wirkt, als könnte er es. Und so sehr ich auch Begegnungen mit Menschen schätze, in denen meine Lust auch in den Vordergrund tritt, ist es eine besondere Befriedigung für mich, einfach nur zu geben. Den Gast in den Mittelpunkt zu stellen. 

Als Reaktions-Fetischist liebe ich es zu erkunden, wo und wie ich welche Laute aus einem Menschen hervorlocke. Wo die errogensten Zonen sind, wie ich am besten berühre, um die Lust meines Gegenübers zu maximieren. 

Bei diesem Herrn bin ich besonders neugierig, wie er auf anale Berührungen reagieren wird.  Im kurzen Vorgespräch habe ich zu seiner Vorliebe nochmal nachgefragt und gesagt, dass ich zur Sicherheit was bereitgelegt habe. 

“Oh ja, die sind alle viel zu groß. Ich mag’s eigentlich nur ganz sanft, außen am Poloch.”

Für mich sehr spannend auf mehreren Ebenen, denn er erwähnt weder Lieblingsstellungen noch den Wunsch, an mir irgendwie anal auch rumzuspielen. Ich bekomme den Eindruck, dass dies eine sehr besondere Session werden könnte… 

Eine sinnlich-zärtliche Abenteuerreise

Und das wurde es auch!

Wenn es so explizit ums Verwöhnen geht, dann schalte ich immer erst mal drei Gänge runter. Manche erotischen Begegnungen laden sich sehr schnell auf. Andere entfalten sich über lange Zeit. Dabei ist es immer die Dynamik zwischen den Beteiligten, die das steuert, solange alle mit Empathie und Aufmerksamkeit in die Begegnung gehen. 

In diesem Fall sage ich dem Gast ganz klar, dass er absolut nichts zu tun braucht, außer zu spüren und sich fallen zu lassen. Nur, wenn etwas unangenehm wird, bitte sagen (sofern ich es nicht merke). 

Ich beginne mit Berührungen. Einfach nur mit den Händen über den Rücken streicheln und erkunden. Druck variieren. Den Körper mit einsetzen. Ende März besuche ich einen Kinky Lomi Massage-Workshop und bin gespannt, was ich alles noch lerne für solche Momente. 

Heute verlasse ich mich auf mein Gefühl. Wo zieht es mich hin? Was möchte ich ausprobieren? 

Zum Glück ist mein Gast kommentierfreudig. “Das fühlt sich wunderbar an” sagt er, als ich nackt auf seinem Rücken liege und einfach nur seine Oberarme streichle. 

Langsam und genussvoll wandere ich tiefer. Schließlich hat er mir ja seine erogenste Zone offenbart…

Die Vielfalt von analen Freuden

Die Rosette ist voller Nervenenden, ebenso wie der davorliegende Damm, doch nicht jeder Mensch ist hier gleich empfindlich. 

Ich kenne Personen, die eine sanfte Berührung bereits zum Stöhnen bringt. Ich hingegen bin leider nicht so gesegnet und habe wenig Geduld für anale Spiele – wenn, dann rein oder gar nicht, hehe. 

Mein heutiger Gast ist nicht so lautstark, doch sein Körper sendet eindeutige Signale, welche Berührungen himmlisch sind und wovon er sich mehr wünscht. 

Natürlich verbringt er nicht die ganze Zeit auf dem Bauch. Ich möchte ja auch noch andere Körperteile erkunden und mich dort ausleben. Aber der Fokus der gemeinsamen Stunde liegt eindeutig auf seinem Hinterteil. 

Es ist ein sinnlicher, zärtlicher Fluss, der mit wenigen Worten auskommt und uns beide völlig abtauchen lässt in einer klaren Dynamik. 

Ich steigere die Intensität genüsslich, als ich merke, die Lust staut sich bei ihm an. Viel Kreativität brauche ich nicht, denn sein Körper zeigt mir, was ihm gut tut. 

In diesem Moment denke ich an ein Treffen in Stuttgart zurück, als ich einen Herrn fisten durfte. Die Positionen – er auf allen vieren – war ähnlich, auch die Bewegungen seines Körpers. Doch wo ich da bis zum Handgelenk in ihm war, ist es hier lediglich ein Finger, der über Rosette und Damm streicht, während meine angefeuchtete Hand den Penis über sich gleiten lässt. 

Am Ende sind wir beide befriedigt und entspannt, wenn auch auf unterschiedliche Art und Weise. 

Das ist eben auch Escort. Ich bin immer noch so begeistert von diesem Treffen, dass ich mir überlege, ein explizites Intimmassage-Angebot zu schnüren… 

*

Bild von HS120 auf Pixabay

Hinterlasse einen Kommentar