Da liegt er nun vor mir auf dem Bett: Augen geschlossen, Körper entspannt in völliger Hingabe, und die kleinste Berührung meiner Finger entlockt ihm Laute tiefster Verzückung. 

Nach drei intensiven Tagen innerhalb einer Woche scheinen seine Nervenenden absolut auf mich abgestimmt. Allein der Reiz eines Fingernagels lässt ihn stöhnen. Insgesamt zehn Stunden haben wir zusammen verbracht – eine wunderbare Zeit, die in Erinnerung bleibt. 

Doch Du fragst Dich vermutlich das gleiche, was ich mich gefragt habe, als Kuschelsklave W. mich für diese Woche gebucht hatte. 

Was macht man so lange?

Als erfahrene Fetisch Escort kann ich durch lange Sessions führen. Bei Treffen im soften Bereich begegnet man sich zudem auf Augenhöhe und beide Gegenüber gestalten die Zeit. Im BDSM ist das meine Verantwortung – mein Sub will Verantwortung abgeben, ausgeliefert sein, sich hingeben. 

Drei lange Treffen in so kurzer Zeit hintereinander zu gestalten, auf eine Art, die erfüllend und zugleich kurzweilig ist, flößt mir durchaus Respekt ein. 

 

Tag 1: Eine kurze Begegnung

Der Anfang ist dabei ganz leicht. Seit unserer ersten Begegnung im Duo und dem ersten Treffen alleine durfte ich W. weiter kennenlernen. Er zeigt so wunderbar, wenn er etwas genießt, dass mein innerer Reaktionsfetischist kaum erwarten kann, W. vor mir zu haben. 

Das tut er zu Beginn der Woche für zwei Stunden. Ein kurzes Treffen, das diesmal auch ohne Massage auskommen würde. 

Stattdessen massiere ich ihn – im weitesten Sinne: Mit meinen Händen, seinem Lieblings-Leder-Flogger, dem Zahnrad… Erst im Stehen, dann auf der Bondage-Liege fixiert. 

Dort versuche ich auch einen Masturbator, wie zuvor einmal angedacht. Er ist jedoch sehr mechanisch und bringt mir persönlich zu viel Distanz zwischen mich und meinen Kuschelsklaven. Da lege ich lieber selbst Hand an. Vor allem, wenn mein Gegenüber so wunderbar genießen kann und das auch zeigt!

Davor durfte er natürlich die Füße der Herrin gebührend begrüßen. Und erhielt als Dank viel Aufmerksamkeit der in Nylon gekleideten Zehen in seinem Schritt. 

All das könnte man sehr schnell “abhandeln”, doch BDSM braucht Zeit um wirklich zu wirken. 

Des Doms Minute ist des Subs Sekunde. 

Zwei Stunden fliegen vorbei… 

 

Tag 2: Ein neues Highlight

Inzwischen haben W. und ich viele gemeinsame Favoriten gefunden: Meine Finger und Fingernägel auf seiner Haut, sinnliches Spiel mit softem Schlagwerkzeug, Brustwarzenstimulation. Das alles plane ich auch heute mit ein, doch in anderen Kontexten als zuvor.

Das gewisse Etwas fehlt mir aber noch. 

In seiner letzten Nachricht äußert W. den Wunsch, eine Prostatamassage zu empfangen. Sehr schön! Ich liebe anale Spiele. 

Da wir heute vier Stunden Zeit haben, bleibt auch Raum für Entspannung und Lockerung, während W. auf der Bondage-Liege liegt, bevor ich sanft einen Finger einführe. 

Der Vorteil der Liege ist, dass ich daneben stehen kann – und eine Klappe für den Penis vorhanden ist, sodass es nicht unangenehm wird, wenn der Mensch darauf in Erregung kommt. 

Und das tut er! Es ist unbeschreiblich, was es mit mir macht, wenn sich ein Mensch mir so genussvoll hingibt. Das Vertrauen, das nötig ist, um sich komplett fallen zu lassen, ehrt mich immer wieder. 

Nach über zweieinhalb Stunden spüre ich, dass die Lustkurve eine Erlösung braucht. Sonst könnte es zur Überstimulation führen.

W. ist danach völlig geschmolzen und braucht eine Pause. Als wir dann auf die Uhr sehen, bleibt noch eine Stunde. Zeit zum Kuscheln!

Denn ja, BDSM und Zärtlichkeit widersprechen sich überhaupt nicht. Als Fetisch Escort (oder Domina oder Bizarrlady, wie auch immer Du mich bezeichnen möchtest) bin ich klar Wunscherfüller. Und als Reaktionsfetischist genieße ich, wenn mein Sub genießt. Ob das nun Lustfolter, Fisting oder Kuscheln ist, kommt auf mein Gegenüber an. 

 

Tag 3: Ein fulminanter Abschluss

Vor dem finalen Tag habe ich am meisten Respekt. Die letzten beiden Treffen waren so wunderbar. Ähnlich, doch anders. Was kann da noch kommen?

Kontext, denke ich mir. Sowohl W. als auch ich haben Elemente, die wir unbedingt gemeinsam erleben wollen. Doch anstatt auf der Bondage-Liege berühre ich ihn diesmal auf dem Bett. Dort sollte er sich nach der Dusche hinlegen. 

Heute bin ich auch in einem ganz anderen Outfit da. Keine schwarze Lederoptik, sondern mein Lieblingskleid mit neuen Dessous. Da ich oft auf ihm liege, spürt er den Unterschied. 

“Heute bin ich nur zärtlich zu dir”, verspreche ich. “Mit vielleicht zwei Ausnahmen.”

Eine Ausnahme ist eine Überraschung. Ein Experiment, von dem ich weiß, dass ihm W. gegenüber offen ist.

Doch zuerst: Prostatamassage! Auf dem Bett ist es viel bequemer für W., wenn auch anspruchsvoller für mich, eine ergonomische Haltung einzunehmen. Seine Lustlaute sind es wert. 

Als Dank darf er meine Schuhe und Füße begrüßen. Das fand am zweiten Tag klassisch im Bad statt, wie bei unserem allerersten Treffen. 

Heute legt er sich unaufgefordert vor mir auf den Rücken, damit ich ihn mit meinen Füßen gut berühren kann. Eine Mischung aus ganz leichtem Trampling, minimalem CBT und viel Nylon-Genuss an seinem Intimbereich entlocken ihm einfach die besten Laute!

Danach ordere ich ihn wieder aufs Bett. Fixiere ihn liebevoll und lege ihm eine Augenbinde an. Zeit für Berührung… Flogger… Rad… 

Und eine Überraschung. 

Ich handtiere etwas länger mit den E-Stim Kabeln herum und merke, dass W. das Geräusch nicht zuordnen kann. Sehr gut. 

Spätestens als ich die Elektroden auf seine inneren Oberschenkel klebe, ganz nah am Intimbereich, zählt er eins und eins zusammen. 

Aus seinen Erzählungen weiß ich nicht, wie er auf Elektro-Spiele reagiert. Nur, dass sie möglich sind. Es könnte ihm nun einen enormen Kick geben… oder gar keinen. 

Die Realität liegt irgendwo dazwischen. Der Reiz ist wie ein zweites Paar Hände, das ihn stimuliert. In Kombination mit meinen eigenen durchaus genussvoll, wenn auch im Bereich der Lustfolter. Sehr schön.

Über Facesitting steuere ich zurück zur Zärtlichkeit und steigere die Reize. Sein Körper ist fast so unter Strom wie bei der anfänglichen Prostatamassage und inzwischen weiß ich, wie ich meine Hand einsetze, um ihn zum Höhepunkt zu geleiten. 

Es dauert merklich, bis W.s Puls sich wieder beruhigt. 

Sein erfülltes Lächeln und sein tiefer, aufrichtiger Dank haben sich in mein Gedächtnis eingebrannt und sind dort nun ganz fest gespeichert. 

Selfie von Fetisch Escort Jay lächelnd auf dem Bett

Ein entspannter Abschluss

So locker und wunderbar sich die Sessions schlussendlich auch abgespielt haben – ich bin dennoch froh, dass ich der Aufgabe mit Respekt begegnet bin. Ich möchte keinesfalls irgendwann in einen Modus komme, wo ich mir denke, “Ach, das mach ich mit links, da brauch ich mich nicht vorbereiten.”

Als ich W. von meinen anfänglichen Bedenken erzähle – zum Ende des letzten Treffens beim Kuscheln auf dem Bett nach einer herrlichen Massage durch ihn – bestärkt er meinen Eindruck. Eine fabelhafte Woche, findet er, und möchte das auf jeden Fall in Zukunft wiederholen. 

Das nächste Abenteuer kommt also bestimmt. Für heute schmiegen wir uns aneinander und genießen, was für tiefe Verbindungen im BDSM entstehen können. 

10 Comments

  1. Hans-Peter Bischof 20. Oktober 2024 at 19:05 - Reply

    Hallo Jay, dass man bei dir die Zeit vergisst, habe ich letztes Mal gemerkt. Du schaffst es in einer wunderbaren Atmosphäre sich fallen zu lassen und die Welt umher zu vergessen. Ich bin immer noch gedanklich bei unserem letzten Treffen . . . aber ich freue mich auf den 10.11. Was ich leider auch gemerkt habe ist, dass diese Stunden bei Dir
    Suchtpotenzial haben . . . 🙂 Danke für deine Ausführungen und dass ich dich treffen durfte . . . Lg Hansi

    • jay 26. Oktober 2024 at 10:13 - Reply

      DANKE DIR! Ich freue mich auch schon sehr auf unsere nächste Begegnung… auch wenn die Stunden wieder verfliegen werden 😅

  2. Tillmann 20. Oktober 2024 at 19:50 - Reply

    jay du hast das richtig toll Erzählt was ihr gemacht hab.

  3. Slivo 20. Oktober 2024 at 21:48 - Reply

    Danke für diesen Block ! Super sensibel und trotzdem professionell! Bitte weiter so 👏 mit Herz und Seele 👍🏻😁

  4. Jerry 21. Oktober 2024 at 14:51 - Reply

    Hallo meine liebe Jay,
    wow was für ein Beitrag.
    Ich finde es immer wieder spannend wie VIELSEITIG deine Begegnungen und deine Tätigkeiten sind, und wie in diesem Fall mal wieder GENAU meine Richtung…
    Ich habe ihn mit viel Aufmerksamkeit, Begeisterung und mit sehr viel Lust und Erregung gelesen.
    Leider klappt das mit einem sooo langem Zeitraum bei mir nicht. Weder zeitlich noch finanziell.
    ABER der Blog steigert definitiv die Vorfreude und das Kopfkino für unser Treffen in Stuttgart Ende November.
    Ich bin schon sehr gespannt, was du dir für mich ausdenkst.
    Es ist einfach ein wunderbares Gefühl sich fallen und berühren zu lassen, vertrauen haben zu können sich auszuliefern.
    Auch wenn es noch Wochen dauert, freue ich mich bereits jetzt schon auf dich und sehne mich nach Berührung.

    Viel Spaß auf der Venus

    Jerry

    • jay 26. Oktober 2024 at 10:12 - Reply

      Danke dir, mein lieber! Das wärmt mein Herz! Und ich freue mich, Dich zumindest eine kurze Zeit begleiten zu dürfen 🙂

  5. Silvio 21. Oktober 2024 at 19:55 - Reply

    Danke für diesen Block ! Super sensibel und trotzdem professionell! Bitte weiter so 👏 mit Herz und Seele 👍🏻😁

    • jay 26. Oktober 2024 at 10:11 - Reply

      Ui danke dir ganz herzlich!

  6. Thomi62 21. Oktober 2024 at 21:07 - Reply

    Also Jay, das war bisher die schönste, prickelnde Geschichte überhaupt. Dein „Kuschelprinz“ hat da ein richtig tolles Erlebnis gehabt. Mein Kopfkino lief auf Hochtouren. Ich freue mich Dich eines Tages mal kennenlernen zu dürfen. Bis dahin und LG

    • jay 26. Oktober 2024 at 10:11 - Reply

      Danke dir!

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