Geschrieben Juli 2023, erst Dezember 2024 veröffentlicht

Hier ist Jay aus der Zukunft. Wie viel sich in eineinhalb Jahren verändern kann! Im Sommer 2023 hatte mein Fokus auf supportive sexwork gerade erst begonnen. Ich war noch etwas hibbeliger und bot noch kürzere Treffen an. Inzwischen würde ich diese Erfahrungen anders beschreiben und vor allem auch sehr anders erleben. 

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Ab und zu packt mich die Touring-Lust! Ich bevorzuge zwar meine gewohnte Umgebung, doch kann ein Location-Wechsel sehr anregend sein. Also ging es im Juli 2023 für ein paar Tage nach München. 

Nachdem meine Erfahrungen in einer Terminwohnung nicht ganz so positiv ausfielen, suchte ich mir eine diskrete Unterkunft, die nicht im Sperrbezirk liegt. 

Dafür musste ich zwar Bettwäsche und Handtücher besorgen und mitbringen, aber es war mir so um Welten angenehmer.

 

Ankunft zu dominanter Session

Bei meinem letzten Besuch habe ich viel gelernt, unter anderem rechtzeitig Werbung zu schalten. Dadurch ergaben sich bereits drei vereinbarte Treffen, bevor ich überhaupt los fuhr. 

Ein devoter Herr, der gerade erst seine Neigungen erkundet, machte den Anfang. Ich genieße längere Fetisch-Sessions sehr und hatte in ihm einen sehr willigen Gespielen, der mir als Herrin als “Versuchsobjekt” zur Verfügung stand. 

Ein diskretes Zimmer ist zwar nicht so gut ausgestattet wie mein Berliner Atelier, doch braucht es vor allem die richtige Dynamik, um das Powerplay wahrlich entfalten zu können. 

Danach hatte ich noch einen kürzeren, soften Besuch und freute mich zu später Stunde auf eine spontan ausgemachte, längere Session. 

Leider erschien der letzte Herr nie.

Während ich gerne im Voraus plane und dann auch eine Anzahlung verlange, ist das bei spontanen Anfragen nicht umsetzbar. 

Der besagt Herr fragte Nachmittags an für 22 Uhr. Kurz Details besprochen, Adresse geschickt… an sich top. Als ich dann eine Stunde vor der abgemachten Zeit nochmal nachfragte, ob der Gast was bestimmtes trinken wolle… Stille. Nachricht gelesen aber keine Antwort. 

Ärgerlich. Aber gut, dann mach ich’s mir halt gemütlich. 

 

Höhen und Tiefen im Hotelzimmer

Am Sonntagvormittag stand nämlich schon eine weitere längere Begegnung auf dem Plan mit einem mir bekannten Gast. 

Davor: Yoga, duschen, Frühstück, Nachrichten checken. 

Ein Herr rief mich an und wollte Hausbesuch. Wäre an sich um die Ecke, aber ich fühle mich sicherer, wenn er zu mir kommt. Er stimmt zu. 

Als ich nach einer wunderbaren, zärtlichen Zeit wieder online ging, hatte er gesagt: “Ach, komm doch zu mir. Und was war dein Honorar nochmal?”

Das hatten wir telefonisch besprochen, aber gut, ich nenne es nochmal. 

“Oh… Können wir auch ne halbe Stunde machen?”

“Ja, aber für eine halbe Stunde mache ich keinen Hausbesuch.”

Dann ging die Beschimpfung los. Wie hässlich ich doch sei und er würde mich nicht mal mit der Beißzange anfassen. Seufz… kenne ich. 

Ein weiterer Gast sagte trotz wunderbarem Telefonat und “wow das ist perfekt” Aussage seinerseits ab, mein angezahlter Termin am Abend hatte einen Autoschaden und konnte nicht kommen. 

Irgendwie war der Wurm drin, was mich an diesem Wochenende total frustrierte. 

Normalerweise kann ich damit gut umgehen, doch so geballt an einem Tag, den ich eigentlich voll und ganz mit Erotik verbringen wollte… 

Ich spielte mit dem Gedanken, alles abzublasen und mir einfach einen schönen Abend in München zu machen. Vielleicht bin ich für Touren auch ungeeignet? 

Glücklicherweise hielt ich mich zurück und schon eine Stunde später hatte sich meine Stimmung gefangen. Der Grund: ein wunderbar anregendes spontanes Date, das mich in seiner Intensität überraschte, gefolgt von zwei weiteren sehr angenehmen Treffen. 

Und für Montag hatte sich ein Stammgast angekündigt, sowie ein Herr mit weiterer Anreise angefragt. (Je weiter die Anreise, desto sicherer sind die Termine, meiner Erfahrung nach.) 

Es verging im Flug. Zum krönenden Abschluss des Montags kam endlich ein Date zustande, das bereits seit Dezember geplant war und mir zeigte: Wow, ich liebe es einfach, meinen Strapon zu benutzen!

 

Hat es sich gelohnt?

Für mich steht als Escort klar der Spaß im Vordergrund und Treffen, die mir unangenehm sind oder Grenzen überschreiten, lehne ich ab. 

Natürlich ist und bleibt das gute Honorar in der Sexarbeit auch ein Grund, warum ich mich mit diesem Beruf so wohl fühle, und warum ich mich für eine Tour entschieden habe. 

Also, hat es sich gelohnt? 

Nach dem Kassensturz kann ich sagen: Ja. 

Details wird es nicht geben, das kläre ich mit dem Finanzamt.

Für heute sei aber gesagt: München hat mich zwar frustriert, aber alles in allem hat es mir gezeigt, dass es doch mal Sinn macht, in andere Städte zu reisen… und vor allem Spaß!

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Nochmal Jay aus der Zukunft hier. Wie in diesem Blog schon anklingt, ist nur für Escort zu reisen nicht so meins. Hier liest Du mein Fazit nach einer Woche Terminwohnung in der Schweiz für einen aktuelleren Einblick. 

 

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