Es war einmal in meinem Fun Flat an einem sonnigen Junitag. Ich war früh dran für ein längeres Treffen und hatte Zeit, um alles vorzubereiten. 

Moment… Das wäre doch auch mal spannend zu zeigen, wie das abläuft. So als Video. Damit könnte ich endlich mal meinen YouTube Kanal füllen und tatsächlich anfangen, aufzuklären. 

Warum bisher nichts geschah

Ein ganzes Jahr zuvor hatte ich nämlich voller Elan ein paar Videos gefilmt, die aufklären sollen zum Thema Escort und Sexarbeit. Mit Kamera und externem Mikro, aufgezeichnet auf eine SD-Karte. 

Tja, da liegen die Aufnahmen immer noch 😉

Sie dann auch zu schneiden, habe ich leider nicht gepackt. Zum Teil weil viel los war, zum Teil braucht es doch etwas Mut, sich öffentlich so zu zeigen… und zum Teil haben mich meiner perfektionistischen Tendenzen abgehalten. 

Dieses Triumvirat von Gründen sorgt dafür, dass eigene Projekte, die mir wirklich am Herzen liegen, oftmals versanden, bevor sie überhaupt gesät sind. 

Aber so ein kleines, kurzes Video, schnell auf dem Handy gefilmt und auf dem Handy geschnitten, bevor mein Gast kommt… Das klang machbar. 

Gesagt, getan. Nach dem Treffen noch ein PS gefilmt, in die Schnitt-App gepackt, exportiert, Thumbnail gebastelt… und hochladen. 

Nicht groß nachdenken. 

Auf “Veröffentlichen” klicken – tadaaa!

 

Motivation durch Views

Ich bekam ein paar Views und vereinzelte Kommentare, die mich sehr bestärkten. Richtig einen Plan hatte ich dennoch nicht, und auch nicht vor, sofort weiterzumachen.

Dann schaute ich ein paar Tage später zufällig auf die View-Zahlen meiner Videos – und erschrak. 

2.100 Menschen haben das Video schon gesehen? Ich hab doch noch nicht mal 30 Abonnenten?! 

(Inzwischen sind es 20k… Stand 25. Juli 2024… what?!)

Okay, dachte ich. Es scheint wirklich Menschen zu interessieren, was ich berichte und erzähle. Ich filmte ein schnelles Q&A. Dann passierte das Leben, Zeit verging… und die ersten Hater kamen. 

Kommentare in der Art von “Wer würde denn für DICH Geld ausgeben” hatte ich erwartet und konnte mich ehrlich darüber amüsieren. Das überraschte mich ein wenig – ich hätte mit mehr inneren Problemen gerechnet. 

Bestärkt und – durch persönliche Prozesse motiviert, die zu komplex wären, um sie jetzt auszuführen – entschloss ich mich, wirklich in die Vollen zu gehen.

 

Warum überhaupt YouTube?

Seit Jahren träume ich davon, ein YouTube Format zu versuchen. 

Einige Menschen auf der Plattform haben mein Leben stark geprägt, mich inspiriert und motiviert. Ich weiß, dass auch ich Menschen helfen kann. Wie? Das war mir nicht so ganz klar. Dennoch hatte ich über Jahre diesen Traum, dass auch ich durch Videos Menschen unterstütze. 

Letztes Jahr endlich der Heureka-Moment: Ich kann Menschen helfen, einen differenzierten Blick auf Sexualität und auf Paysex zu gewinnen, und damit auch ein besseres Verständnis ihrer eigenen Beziehung zu Sexualität. Das wirkt sich auf alle Bereiche des Lebens aus. Zudem entstigmatisiert es. 

Dennoch habe ich dann nichts getan. 

Wie lange will ich also noch warten?

Schluss damit, beschloss ich letzte Woche. 

Ich wage das jetzt. Ich gebe mir Erlaubnis, Zeit in dieses Projekt zu investieren. Dann kann ich sagen: Hey, ich hab’s tatsächlich gemacht und nicht immer nur davon geredet! 

Ein Video pro Woche krieg ich hin, dachte ich. Soll ja einfach bleiben und machbar. 

Aber hey, ich wäre nicht ich, wenn ich nicht übertreibe… Nun sind es zwei: ein längeres am Donnerstag zu einem Thema und ein “Montags Mythos”, der Mythen rund um Escort unter die Lupe nimmt. 

Optimistischer Zwischenstand

Seitdem sind zwei Donnerstage vergangen und ich habe gepostet. 

Heute drehe ich den Rest eines Videos für nächste Woche und ich habe schon einige Vorschläge aus meiner Twitter-Bubble für weitere “Montags Mythen”. 

Wenn Du Mythen hast oder Themen, die ich ansprechen soll, gerne her damit 😉

Diesmal bleibe ich wirklich dran. Punkt. 

Und ich würde mich freuen, wenn Du mich auf dieser Reise begleitest! Lass gerne ein Abo da bei meinem Kanal. 

Und wenn Du Dich fragst: Wohin soll das führen?

Im Moment noch nirgends hin. Ich habe Freude daran und das Gefühl, einen Beitrag zur Entstigmatisierung zu leisten. Das reicht erst mal. 

Sobald ich 500 Abonnenten habe und eine bestimmte Anzahl an “watch time”, darf ich meine Videos “monetarisieren”; also Anzeigen davor schalten lassen von YouTube. Das wäre natürlich cool! Aber ob das passiert, kann ich nicht beeinflussen. 

In diesem Sinne… Auf ins Experiment!

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