Erfahrungsbericht eines Verbündeten mit Muskelschwund, der mich Ende 2024 erstmals traf

Seit mittlerweile 25 Jahren durfte ich leider keine körperliche Nähe oder gar Zuneigung von einer Frau erfahren. Gründe hierfür sind sehr vielfältig, denke die Hauptursache liegt in einer bestehenden Mobilitätseinschränkung aufgrund progressiven Muskelschwunds. Auf dieser Basis ist die Partnersuche zumindest aufwändig und setzt bei potentiellen Partnerinnen eine gewisse Akzeptanz voraus. Darüber hinaus ist der alltägliche Kampf um berufliche und gesellschaftliche Anerkennung einfach fordernd und zeitintensiv. Insofern ist das Persönliche bei mir bisher zu kurz gekommen bzw. war unterpriorisiert.

Meine Überlegung in der Vergangenheit war, unternimm was anderes Schönes und finde Alternativen für die Körpernähe bzw. Sexualität, d.h. ich bin viel rumgereist und habe darin „Ersatzbefriedigung“ gefunden. Damit konnte ich einigermaßen mein Selbstwertgefühl aufrecht erhalten. Gelungene Aktivitäten im Sommer wie beispielsweise eine selbständig durchgeführte USA Reise und gute Bilder von einmaligen Situationen (z.B. Walen) sowie Gespräche mit jeweiligen „Locals“ haben mein Selbstwertgefühl gehoben. Im Winter wuchs aufgrund mangelnder Aktivitäten und Dunkelheit das Depressionsrisiko an, dass wiederum schlecht für Selbstwertgefühl und noch bestehende Muskulatur ist.

In den letzten Jahren wurde mir klarer, dass es für Körpernähe/Sexualität keinen Ersatz geben kann. Psychologen sparten dieses Thema mir gegenüber jedenfalls aus. Ist ja auch irgendwo ein „Tabu“ Thema, mit wem spricht man schon gern über seine Sexualität. Mein Fazit war, dass meine Denkweise und Bewertung einfach falsch und nicht zielführend war. Was mich etwas beruhigte waren Aussagen anderer mobilitätseingeschränkter Mitmenschen, den es ähnlich geht, die aber auch keine Lösung hatten.

Mir wurde deutlich etwas grundlegendes zu unternehmen, sollte ich vielleicht ein entsprechendes Dienstleistungsangebot nutzen? Da standen mir wieder die gesellschaftlich Normen im Weg, man geht nicht zu einer „Prostituierten“. War aber auch am Überlegen, ob es für mich so ein individuelles Angebot überhaupt gibt, weil ich dachte meine Mobilitäteinschränkung steht mir im Wege. Also hatte ich wieder Berührungsängste, vielleicht sagt die „Sexarbeiterin“ sie steht nicht auf mobilitätseingeschränkte Mitmenschen. Das wäre dann nicht gut für das Selbstwertgefühl, also besser „die Finger von lassen“. Ich drehte mich zu diesem Thema mal wieder um mich selbst.

Durch Zufall sah ich ein „Short“ von „Jay Stark“ auf YouTube, hinsichtlich „Körperentschuldigung“ und trotzdem willkommen zu sein. Diese Aussage machte auch vor dem Hintergrund bestehender Homepage einen seriösen Eindruck auf mich. Ich wagte es über meinen Schatten zu springen und zu hinterfragen ob Körpernähe auch mit mir als mobilitätseingeschränkte Person tatsächlich möglich sei.

Diese Mail fiel mir enorm schwer. Sehr froh war ich dann über die Rückmeldung, die der positiven Aussage des „Shorts“ entsprach.

Bisherige Treffen bestätigten für mich die Richtigkeit dieses Schrittes, endlich seit über 25 Jahren wieder Körpernähe zu erfahren mit einfach allen Facetten, ist einfach nur schön. Bin sehr begeistert auf einen Menschen getroffen zu sein, der weit über das Dienstleistungsangebot der Branche hinausgeht und wo ich mich zumindest zeitlich geborgen fühlen darf. Positive Auswirkungen wie bessere Selbstakzeptanz, besserer Blutdruck, weniger Depressionsdruck und eine bessere Muskelbalance sind für mich real spürbar. Es tut mir einfach gut und macht mir auch noch enorm viel Freude 😊.

Ich halte diese Art der umfänglichen „Supportive Dienstleistung“ für absolut zielführend und richtungsweisend, weil es gesellschaftlichen Mehrwert bringt.

Vielen Dank dafür!

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Beitragsbild von Rollz International via Pexels

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